Die Eröffnung der LTWER Core Facility - ein Bericht

Nachdem sich alle Gäste am frühen Nachmittag in der Biologischen Station Neusiedler See (BS) eingefunden haben, wurde das Buffet mit herrlicher Kürbiscreme-Suppe, Brotbeilage und farbenfrohen Salatkompositionen eröffnet. Auf diesen kulinarischen Auftakt folgte die Begrüßung der Festgäste durch den Gastgeber und Leiter der BS Mag. Dr. Thomas Zechmeister und dem Veranstaltungs- und Core Facility-Leiter Uni-Prof. Dr. Stephan Glatzel. Die Grußworte von Vizerektorin (VRin) der Universität Wien, Univ. Prof. Dr. Regina Hitzenberger, Dr. Heinz Stiefelmeyer (BML), Dr. Karolina Begusch-Pfefferkorn (BMBWF) und Dr. Thomas Dirnböck (eLTER Europe) unterstrichen die Bedeutung der Langzeitforschung im Allgemeinen und die stark zunehmende Relevanz der Feuchtgebietsforschung im Speziellen.

Einblicke in die Core Facility ermöglichte Andreas Maier durch eine Präsentation, in der es um deren Entstehung und Gliederung, über Unterschiede und Gemeinsamkeiten der beiden Feuchtgebietsstandorte Pürgschachen Moor und Schilfgürtel Neusiedler See ging. Aber auch eine kurze Darstellung der Eddy-Kovarianz Messungen, als zentrales Element der Core Facility, und einen Überblick über einige der aktuellen Projekte, in die die Core Facility involviert ist, wurde vermittelt.

Pamela Baur, Doktorandin der Arbeitsgruppe (AG) Geoökologie präsentierte Ergebnisse der Eddy-Kovarianz Messungen im Schilfgürtel von 2019 bis 2021 mit dem Fazit, dass das Schilfökosystem in den drei Messjahren allgemein aktiver geworden ist. Konkret: Steigende Photosynthese-Raten, abnehmende Methanemissionen und höhere Zersetzungsraten im Sediment haben dazu geführt, dass sich der Schilfgürtel im Einzugsbereich des Messturmes von einer starken zu einer schwachen Kohlenstoffquelle entwickelt hat.

Seine Sedimentanalysen aus dem Schilfgürtel präsentierte im Anschluss Raphael Müller, ebenfalls Doktorand in der AG Geoökologie. Anhand einer relativ simplen Methode, dem Einbringen polierter Eisenstangen für 3 Wochen in das Sediment (bis in eine Tiefe von 80 cm), war es ihm möglich saisonale als auch lokale Muster im Tiefenprofil der Redox-Verhältnisse nachzuweisen. Eine klare Zunahme der oxischen Zonen in den oberen Sedimentschichten, bedingt durch abnehmenden Wassergehalt, war klar zu erkennen.

Im Anschluss an die Präsentationen gab es zur Freude aller eine Exkursion zum Eddy-Kovarianz Messturm im Schilfgürtel. Auf dem Weg dorthin gab es mehrere Stationen, an denen Gilbert Hafner, Mitarbeiter der BS,  über violett blühende Halophyten, Beweidungs- und Vogelmonitoring und die Arbeit der Biologischen Station an sich informierte. Beim Messturm angekommen, wurde die Core Facility offiziell eröffnet, indem VRin Hitzenberger das Eröffnungsband unter lautem Beifall durchschnitt. Vor Ort gab es noch Informationen zur Eddy-Kovarianz Messmethode, Besichtigung des Turmes und der Steganlage sowie eine Vielzahl an regen Gesprächsgruppen.

Nur der starke Wind und ein reichhaltiges Heurigen-Buffet konnte die Gäste wieder in die Biologische Station locken, wo die Eröffnungsfeier der LTWER Core Facility in geselliger Atmosphäre ausklingen konnte.