Dissertationsprojekte
Erforschung von langsam fließenden Erdrutschen und Treibhausgasemissionen in voralpinem Grünland: von der Beobachtung zur Modellierung
Erforschung von langsam fließenden Erdrutschen und Treibhausgasemissionen in voralpinem Grünland: von der Beobachtung zur Modellierung
Genaue Schätzungen der Treibhausgasbudgets für die einzelnen Länder tragen dazu bei, dass auf nationaler und internationaler Ebene gezielte Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels entwickelt werden können. Die Mechanismen hinter der Dynamik der Treibhausgasflüsse in Böden sind jedoch nach wie vor komplex und erfordern die Einbeziehung anderer Wissenschaften in die Forschung. Kirill Grachev, spec, stellt im Rahmen von zwei Arbeitsgruppen - Geoökologie und ENGAGE - die Zusammenhänge zwischen Bodeneigenschaften, Erdrutschaktivitäten und Treibhausgasflüssen vor. Geomorphologische Erkenntnisse aus dem Observatorium Hofermühle, angereichert mit der nicht-stationären statischen Kammermethode, ermöglichen es uns, Zusammenhänge zwischen zwei Naturphänomenen zu entschlüsseln: langsam fortschreitende Erdrutsche und Treibhausgasflüsse. Die Haupthypothese, dass sich Landverschiebungen auf die physikalisch-chemischen Bodeneigenschaften und folglich auf die Treibhausgasflüsse auswirken, soll in weiteren Laborexperimenten nachgewiesen werden.
Kohlenstoff- und Wasserdampfflüsse des Schilfgürtels am Neusiedlersees
Im Rahmen ihrer Dissertation beschäftigt sich Pamela Baur, BSc MSc von der Universität Wien (Arbeitsgruppe Geoökologie am Institut für Geographie und Regionalforschung) mit der Quantifizierung und Verbesserung des Prozessverständnisses der Methan-, Kohlenstoffdioxid- und Wasserdampf-Flüsse im Schilfgürtel des Neusiedlersees. Dafür werden seit Ende 2018 mittels einem kontinuierlich messenden Eddy-Covariance-Turm zeitlich hochaufgelöste Daten erhoben und diese nun erstmalig ausgewertet. Dabei wird auch der Einfluss der Trockenperioden und weiteren Biomet-Parametern auf die Kohlenstoff- und Wasserbilanz des Schilfgürtels untersucht.
Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Dissertation, ist die Quali- und Quantifizierung der unterschiedlichen Transportwege der Methanflüsse im Schilfgürtel sowie die Untersuchung des Tageszyklus der Methanflüsse in den verschiedenen Jahreszeiten. Dafür werden über einen Zeitraum von 2 Jahren vierteljährlich 24 Stunden-Messkampagnen mit verschiedenen Messkammern durchgeführt, um auch mittels Kohlenstoffisotopien auf die Prozesse rückschließen zu können.
Die Forschungsarbeit im Schilfgürtel findet in Kooperation mit der Biologischen Station IIlmitz statt.
Berichte aus der Forschungsarbeit:
Peat decomposition at Puergschachen Moor
Undisturbed peatlands play a crucial role as carbon sinks over thousands of years. However, with ongoing climate change and increasing anthropogenic activity, the peatlands’ carbon balance was shifting from a sink to a source.
As part of a dissertation, Yujing Deng, BSc MSc from the University of Vienna (working group Geoecology, Institute of Geography and Regional Research) is working on the decomposition of peat by soil microorganisms under warming, oxygenation, N deposition and agricultural use.
For this purpose, peat samples from various agricultural intensification levels (pristine bog, extensive and intensive meadow) will be incubated at varied temperatures, both aerobic and anaerobic conditions, and with increasing amounts of N addition. Along with regularly collecting and analyzing greenhouse gases (CO2, CH4, and N2O) over the incubation period, this study will also investigate the microbial biomass, different enzyme activities, and variations in the concentrations of inorganic N and P before and after incubation.
The aim is to explain the mechanisms of peat decomposition in alpine bogs and to better predict the effects of environmental change on peat decomposition.