Nachverdichtung als Chance

zur Ortskernbelebung in suburbanen Gemeinden

Innerörtliche Nachverdichtung, getragen vor allem durch (private) Investoren wie Bauträger oder Genossenschaften, wird die Siedlungsentwicklung in den niederösterreichischen Gemeinden im Wiener Umland immer stärker prägen. Die Ergebnisse aus dem 2011 abgeschlossenen ersten Arbeitsmodul zeigen, dass in nahezu allen Gemeinden spezifische Nachverdichtungspotenziale existieren, sei es in Form von großen (zusammenhängenden) Flächenreserven oder aber in Form von Parzellen mit sehr altem Einfamilienhausbestand und einer Bewohnerschaft in analoger demographischer Situation. Ebenso hat sich gezeigt, dass Nachverdichtungsprozesse über „harte“ bzw. ökonomische Fakten hinaus auf das direkte Siedlungsumfeld wirken, indem sich der sozialräumliche Kontext für alle Betroffenen deutlich verändert – je nach Fall zum Positiven wie zum Negativen.Im Rahmen einer übergeordneten lokalen Entwicklungsmaßnahme – also einem integrierten planerischen Konzept, das die funktionalen, städtebaulichen und sozialräumlichen Zusammenhänge in einer Gemeinde berücksichtigt – kann zentrumsnahe Nachverdichtung durchaus ein elementarer Baustein für (Wieder-) Belebungsstrategie des Ortskerns sein. Oftmals reichen aber die existierenden rechtlichen Möglichkeiten nicht aus, um durch Anreize oder Sanktionen die manchmal seit Jahrzehnten ungenutzten innerörtlichen Freiflächen für Nachverdichtungsmaßnahmen zu gewinnen.

 

Endprodukt des Forschungsprojekts ist ein "Nachverdichtungsleitfaden für Bürgermeister", der kommunale Entscheidungsträger einerseits für das Thema der innerörtlichen Nachverdichtung an sich sensibilisiert (generelle Mechanismen, Folgekosten, politisch-planerische Ausgangsposition etc.), der andererseits aber auch an Best-Practice – Beispielen und Szenarien demonstriert, wie sich zentrumsnahe Nachverdichtung in suburbanen Gemeinden darstellen kann. Der Weg zum diesem "Bürgermeisterleitfaden" führt über verschiedene vertiefende Analysen und die Konstruktion der erwähnten Entwicklungsszenarien für Gebiete mit Nachverdichtungspotenzialen.

 

Projektteam & Laufzeit

Projektgeber NÖ LandesRegierung

Projektpartner: Institut für Geographie und Regionalforschung, Universität Wien [Heinz Faßmann, Peter Görgl]

2011