Berlin: regiospectra, 326 S., ISBN 978-3-947729-22-7
Der im August 2005 in Helsinki unterzeichnete historische Friedensvertrag zwischen der indonesischen Regierung und der Bewegung Freies Aceh (GAM) beendete einen fast dreißigjährigen bewaffneten Konflikt, dem geschätzte 30.000 Menschen zum Opfer gefallen waren. Die GAM gab ihr politisches Sie der Unabhängigkeit Acehs von Indonesien auf. Die indonesische Regierung willigte ihrerseits ein, in Aceh zukünftig lokale Parteien zuzulassen, und stellte Aceh eine weitreichende Sonderautonomie in Aussicht. In der Folge gelang es der GAM, ihre neu gegründete lokale Partai Aceh im Zuge mehrerer Wahlen als die dominierende politische Kraft Acehs zu etablieren.
Gunnar Stange untersucht in dieser ethnographischen Studie auf Grundlage zahlreicher Arbeits- und Forschungsaufenthalte den Friedensprozess Acehs zwischen 2005 und 2012. Im Vordergrund der Analyse steht die politische Transformation der GAM und die Frage, inwieweit es gelungen ist, indonesische und acehische Identität miteinander zu versöhnen und die Austragung des Konflikts in verfahrensmäßige Bahnen zu lenken.