ABHANDLUNGEN ZUR GEOGRAPHIE UND REGIONALFORSCHUNG • BAND 4
ISBN: 978-3-900830-26-7
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EUR 28,- (für Studierende: EUR 22,–)
Elisabeth Aufhauser
Wohnchancen – Wohnrisiken
Räumliche Mobilität und wohnungsbezogende Lebensführung in Wien im gesellschaftlichen Wandel
Wien 1995, 491 Seiten
Zentrales Anliegen der siebziger Jahre waren Analyse, Nutzung und politische Öffnung der Chancen auf Bildung, Erwerbskarrieren und adäquate Wohnungsversorgung. In den neunziger Jahren geht es verstärkt um Analyse und Vermeidung von Risiken und um politischen Umgang mit Risikogruppen. Die Ambivalenz aus Chancen und Risiken, die das Leben der einzelnen Menschen in der Spätmoderne bestimmt, ist Ausgangspunkt der Analysen in der vorliegenden Studie. Im Zentrum der Untersuchung steht die Frage, welche Chancen und Risiken die Mobilitäts- und Wohnkarrieren der in Wien lebenden Bevölkerung im Verlauf der letzten drei Jahrzehnte prägten.
Drei Analyseperspektiven sind dabei zentral: Einen Lebenslaufperspektive, die davon ausgeht, dass lebensgeschichtliche Ereignisse und Entscheidungen nicht unabhängig voneinander gesehen werden können. Eine Kohortenperspektive, die betont, dass die altersspezifische Einbettung in historische Entwicklungsprozesse alle Personen, die zu einem bestimmten Zeitpunkt geboren sind, mit jeweils eigenen Lebenschancen und -risiken konfrontiert. Eine Generationenperspektive, die darauf Bedacht nimmt, dass die Lebenskontexte verschiedener Kohorten eng miteinander verknüpft sein können.
Den Kern der empirischen Analysen bildet eine Auswertung des österreichischen Mikrozensus Juni 1988, die sich schwerpunktmäßig auf kohortenspezifische Unterschiede in den auf Wien bezogenen Mobilitätskarrieren, den Wohnkarrieren innerhalb der Agglomeration Wien und der Wohnsituation Ende der achtziger Jahre konzentriert. Es wird herausgearbeitet, welche Veränderungen im Ausbildungs-, Erwerbs- und Familienbereich, bei Wohnangebotsformen, administrativ-politischen Regelungen und Konkurrenzsituationen, bei Pensionierungen, Todesfällen, Erbschaften und elterlicher Mobilität jene kohortenspezifischen Unterschiede in den Lebensmilieus prägten, die die Ausbildung der Wohn(ort)karrieren in den letzten Jahrzehnten steuerten. Darauf aufbauend werden die Wohnschancen und -risiken für die Zukunft abgeschätzt.