ABHANDLUNGEN ZUR GEOGRAPHIE UND REGIONALFORSCHUNG • BAND 5

ISBN: 978-3-900830-32-8

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EUR 19,- (für Studierende: EUR 15,–) 


Martin Heintel

Einmal Peripherie – immer Peripherie?

Szenarien regionaler Entwicklung anhand ausgewählter Fallbeispiele

Wien 1998, 265 Seiten

Regionalentwicklung in Österreich gewinnt nicht erst seit dem Beitritt Österreichs zur Europäischen Union an Bedeutung, sondern hat ihre Wurzeln bereits in den siebziger Jahren, sowohl auf theoretischer Ebene als auch in der Projektumsetzung in Modellregionen der ländlichen Peripherie. Wird die Geschichte von in der Praxis angewendeten Konzepten und Strategien regionaler Entwicklung untersucht, so zeigt sich, daß neue wirtschaftliche Rahmenbedingungen und gesellschaftspolitische Sichtweisen der späten neunziger Jahre auch deren Schwerpunktsetzung verändert haben. Ideologien wurden weitgehend verdrängt, Regionalentwicklung zu einem „Allgemeingut“ deklariert und als integrativer Bestandteil der Raumplanung und Politik verankert.

Anhand von Fallbeispielen der österreichischen Regionalentwicklungsszene wird diskutiert, inwieweit neue Formen regionaler Organisation für benachteiligte Regionen wirksam werden können. Regionen werden hier nicht primär über quantitative Parameter wie EinwohnerInnenzahl oder wirtschaftliche Indikatoren definiert, sondern basieren vielmehr auf der Grundlage gemeinsamer Ideen und Projekte. Festzuhalten bleibt jedoch, daß Regionen – obwohl sie zwar von politischer Ebene vermehrt als Handlungsträgerinnen in eine regionalpolitische Diskussion eingebracht werden – nicht wirklich als politische Entscheidungsinstanzen integriert und akzeptiert werden. Dieses Spannungsfeld wird ebenso diskutiert wie die generellen strukturellen Veränderungen des ländlichen Raumes in Europa und Österreich unter globalen Rahmenbedingungen (globales-lokales Zusammenspiel).

Unter Zuhilfenahme von Projektbeispielen werden Optionen zur Förderung struktur- und entwicklungsschwacher Räume in Österreich aufgezeigt und analysiert (Europäischer Universitätslehrgang für Regionalentwicklung im Waldviertel, Oberösterreichische Eisenstraße/Eisenwurzen, Regionales Marketing im Südburgenland) sowie Szenarien für die nahe Zukunft des ländlichen Raumes gezeichnet.