ABHANDLUNGEN ZUR GEOGRAPHIE UND REGIONALFORSCHUNG • BAND 8
ISBN: 978-3-900830-56-4
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EUR 20,- (für Studierende: EUR 15,–)
Martin Heintel
Regionalmanagement in Österreich
Professionalisierung und Lernorientierung
Wien 2005, 320 Seiten
Regionalentwicklung hat in Österreich vor allem in ländlich-peripheren Regionen eine lange Tradition. In den vergangenen 20 Jahren ist es zu einer zunehmenden Ausdifferenzierung von Institutionen gekommen, die sich unmittelbar mit der Koordination regionaler Entwicklungsmaßnahmen befassen. Regionalmanagements als intermediäre Einrichtungen zwischen Verwaltungs-, Markt- und regionalen Interessen sind Ausdruck der Professionalisierung regionaler Entwicklung; auch ein neues Berufsfeld hat sich herausgebildet. Regionalmanagements stehen im Trend eines „kooperativen Staates“, der sich sukzessive von Aufgaben zurückzieht; sie interagieren in einem politischen Mehrebenensystem mit dem Anspruch, regionale Steuerungsaufgaben zu übernehmen.
Auf theoretischer Ebene wird in dieser Studie einerseits der Frage nachgegangen, inwieweit Regionalmanagements als Träger von „Regional-Governance“ in Frage kommen und damit zu neuen Formen der Kommunikation, Koordination und Kooperation auf regionaler Ebene beitragen können. Andererseits wird die These vertreten, dass Lernen als wesentlicher Faktor für Veränderungen und das In-Gang-Setzen von regionalen Entwicklungsprozessen anzusehen ist. Hier werden unterschiedliche Ebenen – von individuellen Lernprozessen der regionalen Akteure bis hin zu regionalen Aspekten des Lernens – reflektiert sowie die grundsätzlichen Kompetenzebenen (Aufgaben und Anforderungen), die im regionalen Management von Bedeutung sind, herausgearbeitet.
Eine Reihe von praxisbezogenen Beispielen rundet das Buch ab. Im Vordergrund stehen sowohl Projekte regionaler Entwicklung, die hohe Aktualität beweisen, als auch methodische Anwendungen, die im Regionalmanagement von exemplarischer Bedeutung sind. Inhaltlich wird grenzüberschreitendes regionales Management diskutiert und das Potenzial eines regionalen Managements im Kontext von Gebietsschutz (Flächenmanagement) ausgelotet. Als methodische Fallbeispiele werden Leitbild- und Evaluierungsprozesse behandelt, die sich beide – im Gesamtverständnis dieser Ausführungen – als Beitrag zu regionalen Lernprozessen verstehen.